Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
auch unter „Coronazeiten“ möchten wir das 13. Symposium der Arbeitsgemeinschaft Proktologie in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft als Präsenzveranstaltung durchführen. Es fokussiert sich auf die dermatologischen Aspekte der Proktologie.
Der erste Vortrag behandelt das häufigste proktologische Krankheitsbild, das Analekzem, seine Unterformen und die maßgeschneiderte Therapie. Die bestehende Leitlinie wurde 2019 von Grund auf überarbeitet. Unerlässlich ist die differenzierte Therapie, die für Arzt und Patienten eine stete Herausforderung darstellt.
Perianale und anale Neoplasien sind der nächste Fokus. Zum einen werden z.B. Melanome erst spät mit fortgeschrittenen Befund diagnostiziert, zum anderen schränken die Anforderung des Erhalts der sensiblen Kontinenz und der funktionellen Anatomie operative Möglichkeiten ein. Der 2. Vortrag widmet sich dieser Thematik und gibt einen Überblick über Therapien und topische Therapieansätze bei Präkanzerosen wie dem extramammären Morbus Paget.
Anogenitale Infektionen mit Papillomaviren sind nach wie vor weit verbreitet. Chronisch rezidivierende Verläufe, eventuell in Kombination mit einer Immunsuppression gehen mit einem hohen Risiko der Entwicklung eines invasiven Karzinoms einher. Diese Befunde zu erkennen und mit Augenmaß zu behandeln betrachtet der letzte Vortrag vor der Pause.
Die HPV Infektion zu verhindern ist die Strategie der HPV-Vakzinierung. Auch wenn nun die Impfempfehlung Mädchen und Jungen betrifft, ist die Situation in Deutschland nicht zufriedenstellend. Der erste Vortrag nach der Pause gibt einen Überblick über den aktuellen Stand zum Thema: HPV Impfung.
Mit dem letzten Vortrag zu entzündlichen Dermatosen im Anogenitalbereich ergänzen wir die Thematik zum Analekzem. Lichen ruber und Psoriasis inversa sind nicht immer leicht davon abzugrenzen. Das Köbner-Phänomen macht ihre Behandlung zu einer Herausforderung. Inwieweit eine differenzierte Lokaltherapie oder eine systemische Therapie notwendig wird, muss individuell geprüft werden. Gleichwohl bietet die Systemtherapie mit Biologics große Chancen auf Symptomfreiheit, wenn keine Kontraindikationen für die Therapie vorliegen.
Die Vorstellung interessanter Kasuistiken zur Differentialdiagnostik von Proktitiden, Akne inversa, Hämorrhoidalleiden, perianal lokalisierten Dermatosen bis hin zu malignen Entitäten wie dem Melanom runden diese interdisziplinär ausgerichtete proktologische Vortragsveranstaltung ab.
Wir freuen uns über Ihr Kommen und hoffen auf interessante Diskussionen!